Re: I am the blank page before you...
von Elijah » Mo 27. Mär 2017, 00:08
Elijah war mittlerweile in seinem Penthouse angekommen, bzw. in dem, was davon übergeblieben war. Er traute seinen Augen kaum. Seine Wohnung lag etwas außerhalb der Innenstadt in der Nähe von Caterham im Süden Londons, circa 1 ½ Stunden entfernt. Er hatte tierische Kopfschmerzen, zumindest fühlte es sich so für ihn an. Diese Situation war ganz ungewohnt für ihn, schließlich hatte er sich heute morgen in der Wohnung der Hexe unglaublich frisch und stark gefühlt, dank des Blutes gestern Abend. Als er gegen 10 Uhr in seiner Wohnung angekommen war, bemerkte er erst das ganze Ausmaß der Auseinandersetzung letzter Nacht. Ruhig stand er da, im Türrahmen, die Tür wurde anscheinend sehr gewaltvoll aufgebrochen. Seine 120 Quadratmeter waren komplett verwüstet, die großen Frontgläser der Sonnenterrasse waren zersplittert, sein Wohnraum, welcher Wände voller deckenhoher Bücherregale hatte, er war wie ein Schlachtfeld. Die Wut keimte in Elijah auf. Es war alles durchsucht, Blumenvasen waren umgestoßen worden, die Schränke standen offen. Hatten seine Verfolger wirklich gedacht, er würde noch in der selben Nacht zurück kommen? 'Tja, dann darf ich mir wohl eine neue Bleibe suchen'. Er seufzte. Diese verdammten Kopfschmerzen brachten ihn noch um den Verstand. Als wäre dies nicht genug, hatte er das Gefühl, es würde immer schlimmer werden, je weiter die Sonne am Himmel wanderte. Verzweifelt suchte Elijah sein Handy in all seinen Unterlagen, welches jedoch sowieso meist ausgeschalten war. Selbst das Handy hatten sie ihm geklaut. Er seufzte wieder. Als ob er irgendwelche wichtigen Kontakte in seinem Handy gespeichert hatte. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in der Brust. 'So ein verdammter Mist.'
Er wollte zurück zum Chesire Inn, dort in die Nähe, schließlich musste er raus bekommen, wer oder was genau ihn sucht und ob diese neuen Vampire zu dem Mann gehörten, der ihn vermutlich suchen ließ. Dass diese Wesen wirklich dachten, sie könnten es mit ihm aufnehmen, machte ihn sichtlich noch wütender. Die Sonne stand relativ hoch, als er irgendwann gegen 12 Uhr zurück am Golden Square war. Er benutzte gerne aufgrund reiner Belustigung die öffentlichen Verkehrsmittel, vor allem da ihm heute irgendwie nicht gut war und er seine Reserven schonen wollte. Doch die Atmosphäre am Golden Square war wie immer, wie sie an einem Samstag Morgen zu sein hatte. Er versuchte nicht an Aenwynn und ihren Laden zu denken, der gerade mal 5 Minuten Fußweg entfernt lag. Gedanken auszublenden war eine seiner Stärken, schließlich konnte er auch seine Menschlichkeit einfach abschalten. Gefühle waren sein Untergang. Elijah ging in Richtung seines Stammcafés, er war sich jedoch nicht sicher, ob Mary heute Schicht hatte. Vielleicht konnte er sie befragen, ob sie etwas von den Unruhen gestern Abend mitbekommen hatte. Als er in die Richtung des Cafés ging, fiel ihm auf, dass das Chesire Inn geschlossen worden war, die Fenster des Pubs waren von Außen mit Holzbrettern vernagelt worden. Elijah verspürte kurz einen Funken Traurigkeit, dieser verblasste jedoch sofort aufgrund seines anhaltenden Kopfschmerzes. Wie in Trance war er wohl doch in die richtige Richtung spaziert und stand schlussendlich vor seinem Lieblingscafé.
Er war sich sicher, dass er einige Umwege gegangen war, warum auch immer. Mary kam heraus gestürmt, ihre Gedanken tanzten vor Freude. „Herr Smith, heute sind Sie aber spät dran“ sagte sie halb tadelnd, halb grinsend. Elijah zwang sich ein kurzes Lächeln auf die Lippen, setzte sich draußen auf seinen Stammplatz. Vielleicht suchte er auch einfach nur Kontakt, eine Beschäftigung, um seine negativen Gedanken zu verdrängen. Mary brachte ihm seinen Cappuccino, es war nicht wirklich viel los, bis sie sich nach dreißig Minuten an seinen Tisch setzte. Er lächelte. Auch heute war sie wieder arg rausgeputzt, doch Elijah hatte wirklich kein Interesse an ihr, nicht einmal sexuell, was fiel aussagte für einen Vampir. Ein Mensch kam nicht in Frage, diese Rasse war so zerbrechlich und sterblich und er würde auch niemals mehr eine Verwandlung herbei führen. Elijah war nicht naiv. An seiner Seite leben war unmöglich. Er blickte ihr in die Augen. „Was möchtest du, Mary?“ fragte er sanft, weiterhin freundlich, schließlich saß sie schon fünf Minuten verkrampft an seinem Tisch, als würde sie etwas sagen wollen. Ihre Gedanken waren unerträglich sprunghaft, Elijah bildete sich ein, seine Kopfschmerzen würden stärker werden. Sie stotterte etwas „Ich dachte, Sie möchten vielleicht mal einen Kaffee trinken gehen, also mit mir, so zu zweit, also, wir beide, eh...“ Ihre Stimme glich am Ende mehr einem Hauch. Elijah legte den Kopf schief. Marys Gesicht lief rot an, sie blickte beschämt auf ihre Hände. In ihren Gedanken spielte sich gefühlt ihr ganzes Leben ab wie ein Film, welcher rückwärts gespielt wurde. Ihre erste große Liebe war ein blasser Mann mit schwarzem Haar, groß gewachsen. Sie dachte an die Trennung und was daraufhin passierte. Im nächsten Moment wurden ihre Gedanken schwarz und Elijah lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Sie hatte anscheinend einst eine Beziehung mit einem Vampir geführt. Woher er dies wusste? Ihre Erinnerungen waren unvollständig, manipuliert. Sie blickte ihn sehr traurig an. „Einen Kaffee trinken?“ Wiederholte er. Sie nickte sehr unsicher, traute sich jedoch nicht, ihren Blick zu heben. Elijah beugte sich nach vorn, sah ihr tief in die Augen, nachdem seine Hand ihr Kinn anhob. Nachdem sie seinem Blick standhielt, umfassten seine Hände die ihren, welche auf dem Tisch lagen. Sie zuckte etwas zurück, schließlich war Elijah eiskalt. Er bemerkte, wie sie ihre Nagelhaut geknibbelt hatte und es leicht zu bluten begann. „Mary, du wirst jemanden finden, der dich verdient hat. Ich bin das nicht. Und das weißt du.“ Sie nickte wie in Trance, doch ihre Augen schienen voller Traurigkeit, als versuchte sie sich gegen seine Worte zu wehren. „Du wirst deine große Liebe finden. Und es wird niemand sein, der dich benutzt.“ Sie nickte erneut. „Du wirst glücklich sein. Und eigentlich findest du mich...“ Er stockte. „Nein“ Sie widersprach. „Manipulier mich nicht“ sagte sie leise, fast wimmernd. „Schrecklich, ich bin ein schlechter Kunde“ vollendete Elijah seinen Satz, erstaunt darüber, dass sie wusste, was er da tat. Plötzlich starrte Mary gerade aus. Ihre Hände umfassten die seinen, sie gewann die Oberhand. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Herr Smith.“ Sie stand auf, ging entschlossen in den Laden zurück, ihre Gedanken waren leer. Elijah lehnte sich zurück.
Da war sie wieder, diese tiefe Traurigkeit, welche ihn heimsuchte, nachdem er einen Menschen zwingen musste, ihn nicht zu mögen. Er stieß die Luft aus, bis er plötzlich erneut ein unglaubliches Stechen in seiner Brust verspürte, es schnürrte ihm die Luft ab. Es war schon später geworden, als er das Geld auf den Tisch legte und sich vom dem Café entfernte. Er hatte Mary nicht mehr gesehen. Er schritt die Straße entlang, wie von Magie gezogen ging er Richtung der blauen Dächer. Elijahs Schmerz erinnerte ihn stark an das Herzversagen, an dem er damals gestorben war, kurz vor seiner Verwandlung. Ihm wurde schlecht. 'Verdammter Mist, diese Hexe, sie will mich umbringen'. Er musste sich an einem Fenstersims festhalten, so sehr schmerzte ihm sein Herz. 'Die hat mir doch was in das Blut gemischt'. Elijah war sich sicher, Aenwynn wollte ihn umbringen. 'Wie dumm bin ich eigentlich? Zu denken, eine Hexe würde mir helfen.' Die Schmerzen wurden unerträglich. Er machte sich auf den Weg zu den blauen Dächern, mit einer Leichtigkeit an den Menschen vorbei, denn die Vampirschnelligkeit war zu intensiv für die menschlichen Augen. Er würde sie zur Rede stellen, wie wusste er nicht genau, aber es war auch schon gegen späten Nachmittag und sie hatte gefälligst Zuhause zu sein. Als er oben angekommen war, war er sich nicht sicher, wie er in die Wohnung kommen würde, schließlich verbarg sich das Zuhause der Hexe vor ihm, wie sie es ihm prophezeit hatte. Er schluckte. „Aenwynn!“ Seine Stimme sprach laut und deutlich. „Was hast du getan?“ Keine Reaktion. Seine Schmerzen waren unerträglich. Im Laufe des Tages waren sie immer mehr geworden. Es waren zwar keine Schmerzen, welche Elijah in die Knie zwingen würden, aber es war unglaublich störend. Er hatte Probleme sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
Plötzlich tat sich vor ihm ein weißer Film auf, welcher wie eine Art Kuppel über den beiden Dächern der fremden Wohnungen war. Nur eine kleine Lücke bildete sich, als wäre dieser weißer Film eine flüssige Substanz, welche Wellen schlug. Elijah erblickte Aenwynns Haustür, jedoch war er sich nicht sicher, ob er halluzinierte, das Ganze kam ihm verdammt komisch vor. Plötzlich sah er diesen schwarzen Katzendämon, welcher ihn anblickte. Elijah wusste nicht, was dieses Wesen von ihm wollte, und der Blick auf Aenwynns Wohnung verschwand auch langsam wieder, doch in letzter Sekunde brachte irgendein treibendes Gefühl in Elijahs Brust ihn dazu, in die Barriere einzudringen. Er verspürte einen kurzen Schmerz, schließlich wollte der Schutzzauber ihn fern halten, doch anscheinend hatte der kleine Dämon versucht, Elijah hinein zu bitten. Er folgte dem Kater in die Wohnung. „Aenwynn, wo steckst du?“ Er betrat die Wohnung, durchsuchte jeden Raum, doch sie war nirgends zu sehen. „Wo ist sie?“ Er blickte Salem an, welcher auf dem Sofa hin und her stapfte. „Sag mir wo sie ist!“ Elijahs Ton wirkte drohend, Salems Reaktion war deutlich abgeneigt, schließlich machte er einen großen Katzenbuckel. „Okay, okay, ich hab es verstanden, du weißt es nicht.“ Elijah ging auf und ab. Plötzlich dämmerte es ihm. „Du hast mich rein gelassen, weil du auch nicht weißt, wo sie ist?!“ Er starrte den Kater an, Salem zeigte jedoch keine Reaktion. „Wie dumm ich bin, mich mit einem Dämon zu unterhalten.“ Elijah blieb auf einer Stelle stehen, bis er plötzlich erneut einen stechenden Herzschmerz spürte. Im nächsten Moment hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Er wusste nicht, wovon diese Stimme kam, jedoch klang es nach einer verzerrten Version von Aenwynns Stimme. Ein bestialischer Schrei stellte Elijah die Nackenhaare auf, ebenso machte Salem erneut einen Katzenbuckel. Elijah musterte das Tier. Er schritt auf ihn zu, der Kater wich ein paar Schritte zurück. „Okay, du willst, dass ich deine Partnerin finde, und ich will, dass diese verdammten Schmerzen von ihren abgelaufenen Blutphiolen verblassen.“ Er kniete sich vor das Sofa, um auf der Höhe des Katers zu sein. „Ich weiß, das entspricht nicht deinem Wesen. Aber zeig mir, wo sie ist.“ Salem wirkte nicht sehr angetan, schließlich fixierten seine Augen den Vampir argwöhnisch. Elijah streckte seine Hand nach dem Kater aus, strich ihm sanft über den Kopf, verwundert über das weiche Fell der Katze. Elijah versuchte die Gedanken eines Dämons zu lesen, welcher eigentlich nicht mit ihm in Verbindung treten wollte. Normalerweise hätte Elijah jetzt all die Hintergründe sehen können, zum Beispiel welche direkte Bedeutung Salem für Aenwynn hatte. Jedoch wehrte der Dämon sich mit aller Stärke dagegen und zeigte Elijah nur, wo genau Aenwynn sich befand. Ein weißes Haus mit schwarzen Dachziegeln, in der Nähe war das Meer, ein schwarzer Raum, der Geruch von Salz lag in der Luft. Plötzlich sah Elijah ein Ortsschild mit der Aufschrift 'Amble'. Elijah ließ den Dämon los.
Er blickte im Raum umher. Er musste googeln, wo genau er hin musste. Er hatte das drängende Gefühl, sie dort zu suchen, als ob diese Vision des Dämons ihm alle antworten auf seine Fragen geben würde. In dem Bücherregal stand etwas weiter unten ein Laptop. Elijah musste wissen, wo zur Hölle sich Amble befand. Er holte den Laptop, setzte sich auf das Sofa, öffnete ihn. 'Mist, Passwort geschützt'. Er dachte nach. Nach mehreren Versuchen war er kurz davor aufzugeben, bis er schließlich zu Salem blickte. Dieser sprang argwöhnisch vom Sofa hinunter, schlich um Elijahs Beine, als würde er sich anschmiegen, Elijah tippte und gab das Passwort richtig ein, wie eine Art Geistesblitz. Er sah argwöhnisch zu Salem. „Was bist du denn für einer?“ fragte er verwundert. 'Recludo... Öffne dich? Wie ironisch du bist, kleine Hexe' dachte er. Er hatte mittlerweile gar nicht mehr das Gefühl, dass Aenwynn ihn mit dem Blut vergiftete, schließlich sah auch Salem mittlerweile nicht mehr gesund aus, was keinen Sinn für Elijah ergab. 'Wieso sollte sie auch ihren Dämon da durch verletzen?' Er schloss den Laptop, nachdem er alle Informationen zusammen hatte, wohin es gehen sollte, dann richtete er das Wort an den Dämon. „Willst du mit?“ Salem machte erneut den Katzenbuckel. „Okay, ich hab es verstanden, wir sind keine Freunde, du Fellknäul.“ Elijah blickte den Dämon argwöhnisch an, dann verschwand er blitzschnell durch die Tür.
Er brauchte fast drei Stunden bis er angekommen war. Elijah war sichtlich erstaunt, wie schnell er war. Mit dem Auto hätte man vier oder mehr Stunden gebraucht – jedoch war Elijah relativ schwach, doch der Schmerz war von Kilometer zu Kilometer weniger geworden in seiner Brust, was ihn neu motiviert hatte. Als hätte die Distanz ihn von seinen Schmerzen befreit. Er verstand es nicht, doch als er endlich vor dem Ortsschild stand, welches er in seinen Visionen gesehen hatte, fühlte er sich schon ein Stück sicherer. Das Haus, welches er suchte, lag relativ außerhalb. Es lag auf einer Klippe, deswegen war es unterhalb der Einwohner, welche Elijah manipuliert hatte, sehr bekannt, als ein mystisches Haus ohne wirklichen Besitzer. Viele kannten das Haus, keiner konnte ihm jedoch sagen, wer dort wohnte, lebte, wem es gehörte, was in diesem Haus vor sich ging. Seine Armbanduhr zeigte ihm 21 Uhr. Je näher an dieses Haus gekommen war, desto weniger wurden seine Schmerzen. Dennoch war er von der langen Reise erschöpft und zückte eine seiner Blutphiolen aus dem Innenleben seiner Jacke, schließlich wusste er jetzt, dass es nicht daran gelegen hatte... Aenwynn wollte ihn nicht hinters Licht führen. Elijah fühlte sich bei seinen negativen Gedanken ihr gegenüber sichtlich schlecht. Je näher er an das Haus trat, desto mehr spürte er Aenwynns Aura, eine unglaublich starke Magie lag in der Luft. Ein leichter Schutzzauber lag über dem Haus, so dass Elijah nicht lauschen konnte, was dort drin passierte. Es begann zu regnen. Elijah stand jedoch auf der Veranda vor dem Haus im Trockenen, 'Gott sei Dank', schließlich hasste er es im Regen zu stehen. Elijah öffnete die Tür, in dem er mit seiner Faust ein Loch in die Holztür schlug, von innen die Klinke nach unten drückte und so die Tür nach innen aufwarf.
Er versuchte mit seinen schwarzen Schuhen über die Türschwelle zu kommen. 'Tja, da hat wohl jemand vergessen, das Haus auf einen Namen umzuschreiben' dachte er sich. Er konnte ohne Probleme eintreten. Dennoch vernahm er kein Geräusch, man versuchte es so aussehen zu lassen, als wäre das Haus leer. Doch diese magische Aura, welche aus dem Untergrund herausströmte, Elijah spürte sie in seinen Fingerspitzen, es kribbelte richtig vor magischer Anspannung. Aenwynn war hier. Als er die Kellertür öffnete und leise die Treppen hinunter schritt, konnte er endlich zwei Stimmen vernehmen. Zumindest, wenn man es Stimmen nennen konnte, eine zarte, leise, weibliche Stimme wimmerte nur, Elijah erkannte diese Stimme, es war Aenwynn. Und dann war da noch diese jämmerliche männliche Stimme, welche hämisch lachte. Plötzlich vernahm Elijah einen lauten, bestialischen Schrei, welcher andauerte. Er bekam Gänsehaut. Im nächsten Moment stürmte er nach unten, instinktiv auf die junge Frau zu, welche zuerst in seinem Blickfeld lag. Es war kein Mann zu sehen. Im nächsten Moment ertönte ein lauter Knall, Elijah stand nur noch regungslos vor der jungen Frau, deren langen Haare vor ihrem Gesicht hingen. Seine Hand hatte sich mit einem starken Schlag durch ihre Brust gebohrt, ihr Herz umklammert und es herausgerissen, zerquetscht. Es pulsierte in seiner Hand noch ein paar Sekunden weiter, schlug seine letzten Sekunden. Die Frau blickte ihn an, machte jedoch erstaunlicherweise keinen Mucks, ihre Augen waren weit aufgerissen, Blut presste sich zwischen ihren Lippen hervor, bis sie nach hinten sackte und regungslos zusammen brach.
Elijah hielt ihr Herz in der Hand und zerquetschte es wutentbrannt zwischen seinen Fingern. Sein Blick schweifte zu Aenwynn, welche er zusammengesackt an einen Stuhl gefesselt fand. Sie sah schrecklich aus, voller Blut, ihre Arme waren nach hinten gebunden, er sah jedoch nicht wie, doch ihre Muskeln wirkten extrem verkrampft, als hätte eine unbekannte Kraft sie nach hinten gezerrt unter schrecklichen Schmerzen. Ihre Augen wirkten leer, halb geschlossen, ihr Gesicht war weiss, ihre Kleidung blutrot und überströmt. Elijah liess das Herz, welches mittlerweile nur noch ein Klumpen Fleisch zu sein schien, fallen, hob seine Hand zu seinem Gesicht. Seine Augen waren blutunterlaufen, die schwarzen Adern waren hervorgetreten. Auch waren seine Vampirzähne erschienen. Seine Zunge schellte raubtierartig zwischen seinen Lippen hervor und leckte genüsslich seine Finger einen nach den anderen ab, bis er plötzlich aufschrie, für einen kurzen Moment. Er rang nach Luft, drehte sich schwankend um, blickte demjenigen entgegen, der ihm gerade von hinten relativ zielsicher einen Pfahl ins Herz gerammt hatte. Elijah hustete kurz, seine Hautfarbe wechselte zu einem leichten grüngrauen Ton, als würde er zu Stein werden. Elijah sah etwas erschrocken aus, stand jetzt mittlerweile links neben Aenwynn. „Danke, dass du mir meine Arbeit abgenommen hast“ sagte der junge Mann, der ihm gegenüber stand, die tote Frau am Boden musternd. „Dann muss ich nur noch Aenwynn töten und deinen Kopf zu Tristan bringen.“ Jetzt erst bemerkte Elijah, wer da vor ihm stand. „Du...“ Elijah schnaubte, immer noch starr vor Schreck. Sein Gegenüber war sehr selbstsicher aufgrund der Tatsache, dass er gerade einen Vampir gepfählt hatte, hoffnungsvoll darauf wartend, dass dieser weiter versteinerte. „Bastard“ vervollständigte Elijah seinen Satz. Er sackte auf die Knie, ließ jedoch seinen Blick nicht von dem Hexenjäger ab. Im nächsten Moment ging es ganz schnell. Er blickte zu Aenwynn, zog sich den Pfahl aus dem Herzen, schrie auf. Der Hexenjäger riss die Augen auf, die Panik stieg in ihm auf.
„Hat Tristan dir nicht gesagt, dass man einen Urvampir nicht pfählen kann?“ Elijah richtete sich auf, klopfte sich seine Hose ab, seine Gesichtsfarbe neutralisierte sich. Sein Gesichtsausdruck strahlte puren Hass aus. „Ich verachte solche Bastarde wie dich. Aber keine Sorge..“ Elijah schritt auf ihn zu. Der Mann ihm gegenüber machte zwei Schritte nach hinten, stolperte panisch über den Leichnam der jungen Hexe, kam ins Taumeln. „Ich erlöse dich.“ Im nächsten Moment schlug Elijah ihm mit seinen Händen und einem lauten Knall den Kopf ab, welcher mit einem Krach gegen die Decke flog, das Blut sprudelte nur so aus der Halsschlagader. Der Körper des Hexenjägers sackte zusammen, das Herz schlug noch kurze Zeit weiter, bis es zum multiplen Organversagen kam. Elijah war in Rage, er hatte so einen unglaublichen Blutdurst, bis er sich umdrehte und Aenwynn sah, wie sie fast bewusstlos auf dem Stuhl saß. Er ging auf sie zu, stand vor ihr.. Mit einem Ruck öffnete er all ihre Fesseln so wie die Ketten, welche sie gefangen hielten. Er berührte ihr Gesicht, trotz dass er einen leichten Schmerz aufgrund ihres Schutzzaubers spürte. Dieser war vermutlich schwächer gewesen, da sie so gequält worden war. Elijah verzog kurzzeitig das Gesicht, bis er sanft das Wort an sie wandte. „Du stirbst, wenn ich dich nicht heile.“ Er biss sich in sein Handgelenk, das dunkelrote Blut quoll aus seinen Adern hervor. „Du bist zu schwach um dich zu heilen, Salem ging es nicht gut. Trink.“ Er hielt ihr sein Handgelenk vor den Mund, in der Hoffnung, sie war wach genug, um selbst zu handeln.
Zuletzt geändert von Elijah am Mo 27. Mär 2017, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.